Gasbeton wurde bereits im späten 19. Jahrhundert entwickelt und in Südschweden in Zeiten herrschender Rohstoffknappheit und verschärfter Energie-Einsparungsgesetze zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum ersten Mal industriell gefertigt. Die Grundstoffe dieses Baumaterials sind:
- feinvermahlener Quarzsand
- Kalk
- Zement
- Wasser
Zusätzlich wird der aus diesen Komponenten hergestellten Mörtelmischung Aluminiumpulver oder –paste als Treibmittel und Porenbildner zugefügt. Die Masse wird in Wannen gegossen und nach dem Abbinden im halbfesten Rohzustand in Blöcke geschnitten. In speziellen Dampfdruckkesseln, den so genannten Autoklaven, härten die Blöcke unter Wasserdampf bei Temperaturen um die 200º Celsius aus.
Ein nachhaltiger Baustoff für den Wohnungsbau
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Die Struktur im Detail
Gasbeton kann als vergleichsweise nachhaltiger Baustoff bezeichnet werden: Bei den wesentlichen Grundstoffen handelt es sich um mineralische, natürliche Rohstoffe. Aluminiumpulver kann aus Recycling-Prozessen gewonnen werden, und durch die Härtung im Wasserdampf wird relativ wenig Energie verbraucht. Bei der Produktion fallen keine luft-, wasser- oder bodenbelastenden Schadstoffe an. Porenbeton ist vielseitig verwendbar und kann in vielen Bereichen des Bauens raumbildend eingesetzt werden.
Im Wohnungsbau hat Poren- oder Gasbeton in den letzten beiden Jahrzehnten durch die Bestimmungen der Wärmeschutzverordnung und der Energieeinsparverordnung an Bedeutung gewonnen. Daneben kann er zur
- Errichtung von Garagen
- Lagerhallen
- Unterbauten für Badewannen
- Unterkonstruktionen für Aquarien
- Unterbauten und Sockel für Ladentheken und –Einrichtungen
- Brandschutzwände
- Trennwände
und für viele weitere Zwecke eingesetzt werden. Gasbeton respektive Porenbeton ist bei Bauherren und Architekten ein beliebtes Baumaterial, da er viele positive Eigenschaften in sich vereint.
Wände aus Gasbeton benötigen wenig Mörtel
Für Wände aus Gasbeton sind Gasbetonsteine in verschiedenen Formaten erhältlich. Standardmaße sind beispielsweise eine Länge von 62,5 Zentimetern und eine Höhe von 25 Zentimetern. Die Breite variiert von zehn bis hin zu 40 Zentimetern. Vor allem Formate mit großen Abmessungen (Plansteine und Planblöcke) erlauben die Erstellung von Wänden mit vergleichsweise geringem Zeitaufwand, was auch verhältnismäßig geringe Lohnkosten mit sich bringt. Das Produktionsverfahren sichert eine maßgenaue Fertigung, so dass nur ein sparsamer Einsatz von Dünnbettmörtel erforderlich ist.
Daneben gibt es aufeinander abgestimmte Dach- und Deckensysteme. Die Deckenplatten sind als bewehrte, einbaufertige Montageelemente für alle Zwischen- und Abschlussdecken einsetzbar und in unterschiedlichen Dicken und Spannweiten erhältlich. Dachplatten sind für die Erstellung von massiven Flachdächern und geneigten Massivdächern geeignet. Weiterhin stehen auf dem Markt Fertigteil-Stürze und U-Schalen zur Herstellung von wärmegedämmten Tür- und Fensterstürzen zur Verfügung.
Gasbetonsteine – sehr gute Wermedämmeigenschaften
Gasbetonsteine zeichnen sich wegen ihrer geringen Dichte durch gute Wärmedämmeigenschaften aus, zur Erfüllung der Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) sind zusätzliche Dämmmaßnahmen nur in geringem Umfang erforderlich. Aufgrund der Diffusionsoffenheit von Gasbeton entfällt die Notwendigkeit der Anbringung einer Dampfsperre, wie sie beispielsweise bei Dachkonstruktionen aus Holz erforderlich ist. Auch Einschalarbeiten, wie sie bei anderen massiven Dächern anfallen, entfallen bei der Konstruktion des Daches mit Porenbeton. Gasbeton ist frostsicher, außerdem ist der Baustoff nicht brennbar und wird daher in Baustoffklasse A1 eingestuft.
Ein weiteres Merkmal ist die Resistenz gegenüber Pilzen und Bakterien. Bedingt durch seine Dampfdurchlässigkeit schaffen Gasbetonsteine Innenräumen ein günstiges Mikroklima: die Wände sind atmungsaktiv und können außerdem viel Wärme speichern. Ein großer Vorteil des Materials ist seine leichte Verarbeitbarkeit. Mit ähnlichem Werkzeug, wie es bei der Holzverarbeitung eingesetzt wird, lassen die Steine und Blöcke einfach zurechtschneiden und auch Installationsöffnungen können leicht hergestellt werden, so dass die Verarbeitung auch für handwerklich begabte Laien ohne Weiteres möglich ist.