Ein Eigenheim ist für die meisten Menschen die größte Investition, an der man noch viele Jahre lang finanziell zu knabbern hat. Die Finanzierung und der Kauf wollen deshalb gut überlegt sein. Eine Frage, die sich dabei viele stellen, ist, ob man ein eigenes Bauprojekt starten oder ein bereits existierendes Haus kaufen soll. Für beide Varianten gibt es Vor- und Nachteile.
Ein Haus bauen – viel Arbeit kommt auf Sie zu!

Ein Haus wird gebaut – das ist immer mit viel Aufwand und Nerven verbunden
Viele Schweizer bevorzugen es, ein Haus zu bauen, statt eines zu kaufen. Natürlich ist es etwas ganz anderes, wenn man sein Eigenheim nach seinen individuellen Vorstellungen plant und gestaltet und bei der Entstehung dabei ist. Man kann selbst bestimmen, ob das Haus einen Balkon haben soll, wie groß die Küche ist, wie viele Zimmer gebraucht werden, ob eine Garage notwendig ist usw. Das persönliche Traumhaus kann am besten realisiert werden, wenn es von Grund auf neu gebaut wird.
Der Neubau eines Hauses ist im Vergleich zum Hauskauf aber mit wesentlich mehr Arbeit, einem größeren Zeitaufwand und in der Regel auch mit höheren Ausgaben verbunden. Ein Haus lässt sich schließlich nicht von heute auf morgen aufstellen, selbst bei einem Fertighaus gibt es eine lange Vorlaufzeit, in der der Bau genauestens geplant werden muss. Viele Kosten könnte man sich beim Kauf eines Hauses ersparen, wie z. B.:
- das Honorar für den Architekten,
- sofern notwendig das Anschließen an das Stromnetz, den Kanal usw.,
- sämtliche Ausgaben, die beim Hausbau anfallen usw.
Ein Neubau ist in den meisten Fällen teurer als ein vergleichbarer Altbau. Abgesehen davon, dass die Vorstellungen des Hausbesitzers bestmöglich berücksichtigt werden können, hat der Bau eines neuen Hauses aber noch viele weitere Vorteile:
- Sie können sich sicher sein, dass alle Installationen auf dem neuesten Stand der Dinge sind und erste notwendige Sanierungsarbeiten noch in weiter Ferne liegen.
- Das Haus hat beim Erstbezug einen höheren Wert und ist aus diesem Grund auch als Vorsorgeanlage sehr gut geeignet.
- Sie können beim Errichten des Hauses dabei sein und kontrollieren, dass im wahrsten Sinne des Wortes auch hinter der Fassade alles mit rechten Dingen zugeht und für Sie zufriedenstellend gearbeitet wird.
Ein großer Nachteil beim Bau eines Hauses ist allerdings, dass man sich nie sicher sein kann, dass der finanzielle Rahmen auch tatsächlich eingehalten werden kann. Bauverzögerungen oder Fehler wirken sich immer auch auf die Kosten aus. Je besser Sie kalkulieren, umso genauer werden Sie die Vorgaben einhalten können, allerdings ist bis zur Schlüsselübergabe immer ein gewisser Unsicherheitsfaktor vorhanden.
Ein Eigenheim kaufen und Arbeit, Nerven und Geld sparen

Ein Haus zu kaufen ist einfacher, jedoch muss man fast immer Zugeständnisse bei der Raumplanung machen.
Der Neubau einer Immobilie kommt für gewöhnlich teurer, als wenn man einen Altbau erwirbt. Ein altes Haus hat dadurch, dass es bereits in die Jahre gekommen ist und es bereits andere Personen beherbergt hat, an Wert verloren. Das muss allerdings nicht bedeuten, dass das Haus in einem schlechten Zustand ist, und hat für Sie wiederum den Vorteil, dass es in der Anschaffung günstiger ist. Allerdings sollten Sie vor dem Kauf genauestes kontrollieren, ob er sich auch unter Berücksichtigung folgender Aspekte noch lohnt:
- Sind Sanierungsarbeiten notwendig und wenn ja, wie viele Euros werden sie verschlucken?
- Entspricht das Haus meinen individuellen Anforderungen, oder muss ich Einschränkungen akzeptieren?
- Sind alle notwendigen Anschlüsse vorhanden?
- Wie hoch sind die Maklergebühren?
- Gibt es Baumängel bzw. wurde das Haus bereits mehrfach saniert?
Der große Vorteil beim Hauskauf ist, dass man sich viel Arbeit und Zeit ersparen kann. Vor allem, wenn nur geringe Sanierungsarbeiten notwendig sind, ist es sehr bequem, dass man zeitnah einziehen und auf den nervenaufreibenden Bau verzichten kann. Außerdem kann beim Immobilienkauf wesentlich besser kalkuliert werden, wie hohe Kosten auf einen zukommen werden, der Kaufpreis ist schließlich festgesetzt. Allerdings dürfen Sie dabei nicht vergessen, dass auch das Herrichten viel kosten kann.
Ohne vorher einen Sachverständigen hinzuzuziehen, der den tatsächlichen Wert des Hauses schätzt und die zu erwartenden Investitionen überschlägt, sollten Sie nie ein Haus kaufen. Was auf den ersten Blick wie Ihr Traumhaus aussieht, kann bei genauerer Betrachtung große Mängel aufweisen, im schlimmsten Fall ist das Haus sogar abbruchreif, obwohl man ihm von außen nichts ansieht.
Kaufen oder bauen – was soll ich jetzt machen?
Ob Sie sich für einen Hauskauf oder das Bauen entscheiden, hängt von Ihrem eigenen Ermessen ab. Grundsätzlich sollten Sie das Kaufen nicht vorab ausschließen und genau vergleichen. Sie können sich viel Zeit, Geld, Nerven und den Hausbau sparen, außerdem gibt es vom Reihenhaus über das Einfamilienhaus bis zur Villa viele attraktive Immobilien in allen Größen und Preisklassen, manche davon sind wie neu. Entscheidend dafür sollte deshalb sein, wie viel Geld Sie noch zusätzlich zum Kaufpreis investieren müssten, ob Sie mit Lage, Grundriss, Ausstattung usw. einverstanden sind, wie der allgemeine Zustand des Hauses ist usw. Auch ein „gebrauchtes“ Haus kann zu Ihrem Traumhaus werden.