Das Thema Eigenheim ist seit einiger Zeit wieder besonders aktuell. Auslöser ist weniger der Wunsch von Familien nach einem Zuhause. Seit 2008 sind die Kreditzinssätze im Sinkflug. Inzwischen auf einem historischen Tief angekommen, musste ein Kreditnehmer – laut Credit Suisse – im Januar 2016 gerade einmal um die 2,00 Prozent p. a. (Effektivzins) für den Wohnungsbaukredit einplanen. Zwei Jahr vorher lag der durchschnittliche Kreditzins noch bei 2,5-3 Prozent p. a. Ein deutlicher Unterschied. Wer heute ans Eigenheim denkt, hat klare Vorstellungen. Und in den Augen vieler Familien gehört eine Terrasse einfach dazu.
Oder soll es doch eher ein Balkon sein? Beide unterscheidet die Tatsache, dass Terrassen eine begehbare Fläche auf Bodenniveau meinen. Der Balkon verfügt hingegen über einen deutlich erhöhten Austritt. Aufgrund der Dimension, die eine moderne Terrasse haben kann, ist die Entscheidung mitunter recht schnell getroffen. Beliebt ist die Frage, wie das Projekt gestaltet wird? An diesem Punkt sind:
- Boden und Umschließung
- Einrichtung – sprich Terrassenmöbel
- Bepflanzung & Accessoires
voneinander zu trennen. Welche Möglichkeiten bietet sich hier heute – etwa im modernen Heimwerkermarkt-Segment – an?
Stein versus Holz: Der richtige Boden
Neben der Unterkonstruktion ist der Terrassenboden wahrscheinlich eines der wichtigsten Elemente in der Gestaltung. Im Idealfall legt sich der Besitzer hier schließlich über die kommenden 10 bis 20 Jahre fest. Damit ist der Bodenbelag eine der bedeutenden Entscheidungen. Welche Möglichkeiten bieten sich hier?
- Holz/Echtholz: An diesem Punkt werden Ambiente und leichte Verlegung miteinander kombiniert. Im Handel sind Bodenbeläge als klassische Dielung oder in Form klickbarer Holzfliesen darstellbar. Aufgrund des geringen Gewichts und des natürlich-warmen Charakters ist Holz beliebt. Bei guter Pflege und Ausgangsqualität langlebig, bekommen Terrassenbesitzer Sparzwänge allerdings schnell zu spüren.
- Naturstein: Diese Form des Bodenbelags überzeugt durch Natürlichkeit und Beständigkeit. Einfach zu pflegen, gilt dies allerdings nicht fürs Verlegen. Naturstein bringt zudem ein gewisses Gewicht mit – was zur Herausforderung bei der Statik werden kann. Nicht zuletzt sind es die Kosten, welche dem Traum vom Natursteinboden ein jähes Ende bereiten.
- WPC: Dahinter verbirgt sich Wood Plastic Composite. Der Verbund aus Kunststoff und Holz ist sehr haltbar und pflegeleicht. Parallel besteht heute die Möglichkeit, WPC als Systemdiele oder Fliesenraster zu verwenden. In beiden Fällen kommt dies der Verlegung zugute.
- Kunststein/Beton: Diese Option ist oft günstiger als Naturstein, aber genauso haltbar. Je nach Ausführung entsteht auch hier ein natürlicher Look mit einer sehr ansprechenden Haptik. Hinsichtlich der Verlegearbeiten gelten ähnliche Grundsätze wie beim Naturstein.
Terrassenmöbel – was passt am besten? (hier einige Ideen aufzeigen)
Eine leere Terrasse wirkt wenig wohnlich. Gemütlichkeit entsteht erst durch die vielen großen und kleinen Accessoires. Terrassenmöbel sind aber nicht bloße Designobjekte für einen modernen oder zeitlosen Look.
Terrassenmöbel erfüllen auch einen funktionalen Zweck. Es kommt auf:
- Bequemlichkeit
- Optik
- Pflegeleichtigkeit
- Haltbarkeit
- Um alle Ansprüche zu erfüllen, sind besondere Werkstoffe gefragt. Heute sind Holz, Metall, Kunststoffe oder Textilien gängige Materialien, wenn es um Möbel für draußen geht.
Holz bzw. Echtholz ist bekannt als Klassiker. Durch die warme Haptik verströmt es zwar ein angenehmes Flair. Die Witterung setzt aber selbst sehr haltbaren Hölzern irgendwann zu. Ähnliches gilt für textile Komponenten. Terrassenmöbel aus Holz brauchen daher Pflege – wie regelmäßiges Lasieren – und sollten bei schlechter Witterung geschützt untergebracht werden.
Sogenanntes Polyrattan – die Kombination aus natürlicher Optik mit modernen Kunststoffen – ist an diesem Punkt wesentlich pflegeleichter. Bezüglich der Witterung unkompliziert, sehen diese Terrassenmöbel trotzdem gut aus. Für Puristen und Designfans dürften Gartenmöbel aus Metall sicher genau richtig sein.
Grünzeug: Die Bepflanzung der Terrasse
Mit dem richtigen Bodenbelag und den passenden Möbeln ist die Terrasse fast komplett eingerichtet. Was noch fehlt sind die kleinen Akzente, welche das Wohlfühlflair unterstreichen. An diesem Punkt geht es um grüne Farbtupfer – sprich Pflanzen.
Bevor sich Eigenheimbesitzer diesem Aspekt widmen, muss eines klar sein. Nicht jede Pflanze steht gern in der prallen Sonne. Aufgrund der allgemein oft exponierten Lage einer Terrasse steigen gerade im Sommer die Temperaturen an. Für die Auswahl der Bepflanzung ist zu bedenken, dass Temperaturschwankungen und Sommerhitze vom Grün vertragen werden.
Eher in die Kategorie der Sonnenanbeter gehören beispielsweise:
- Paternosterstrauch
- Australisches Gänseblümchen
Gut wird die Sonne auf der Terrasse auch vom Oleander vertragen oder von Petunien. Am besten wird eine Gärtnerei aufgesucht, um einen perfekten Terrassenmix mit kompetenter Unterstützung zusammenzustellen.
Aber auch bei den reinen „Grünpflanzen“ sind Renner unter den Terrassenpflanzen. Gut verträglich ist Sonne beispielsweise für die Kanarische Dattelpalme. Und auch Sukkulenten wie die Agave haben nichts gegen einen hellen und sonnigen Standort einzuwenden. Auf was es am Ende ankommt, ist die richtige Kombination der Pflanzen miteinander.
Fazit: Wohlfühlen ist eine Frage des Gesamtpakets
Wer sich in den eigenen vier Wänden gemütlich einrichtet, macht viele Baustellen auf. Das Augenmerk gilt zuerst natürlich den Innenräumen. Schnell konzentriert sich der Fokus auch auf die Terrasse. Hier ist nicht nur die Frage nach dem perfekten Bodenbelag zu klären. Schon die Auswahl bei den Terrassenmöbeln ist inzwischen riesig. Hier darf man zu Holz und edlen Textilien greifen – oder bevorzugt es am Ende doch etwas robuster. Und auf der Terrasse ist inzwischen oft noch Platz für einen 2-Personen-Whirlpool als Home Spa. Abgerundet wird das Projekt durch die richtigen Pflanzen. Farbenfrohe Sommerblüher hier mit robusten Grünpflanzen kombinieren – der Fantasie sind eigentlich keine Grenzen gesetzt. Zu achten ist nur darauf, dass die Bepflanzung am Ende nicht unter der mitunter doch recht starken Sommerhitze leidet.
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