Bei Gebäuden mit verputzter Fassade übernimmt der Außenputz wichtige Funktionen: Er schützt die Außenwand vor eindringendem Wasser, ist an der Verbesserung der Wärmedämmung beteiligt und trägt zur optischen Fassadengestaltung bei. Putze sind Belastungen durch verschiedene Einflüsse ausgesetzt, beispielsweise durch Temperaturschwankungen und Niederschläge, Spannungen aus aufgetragenen Beschichtungen und Eigenspannungen durch Schwinden, Wasserdampfdiffusion und Spannungen, die aus Verformungen des Untergrundes entstehen. Außenputze können von Hand oder mit Hilfe von Putzmaschinen hergestellt werden, wobei das maschinelle Auftragen des Putzmörtels heute überwiegt.
Ein Gemisch aus Zement, Wasser und Sand
Der Mörtel für Zementputz ist ein Gemisch aus Zement, Wasser und Sand sowie unter Umständen weiteren Zuschlagstoffen. Für die Herstellung von Zement werden Kalkstein, Ton, Sand und Eisenerz nach Zerkleinerung der Rohmaterialien vermahlen, getrocknet und in einem Drehrohrofen bei Temperaturen um 1.450º Celsius zu sogenanntem Klinker gebrannt. Durch das Vermahlen des gebrannten Zementklinkers unter Beimengung von Gips und gegebenenfalls weiteren Zusatzstoffen entsteht das fertige Produkt Zement.
Frostbeständig und sehr gute Beständigkeit gegen Feuchtigkeit
Zementputz wird vorwiegend dort eingesetzt, wo hohe Anforderungen an die Dichtigkeit, Wasserbelastbarkeit, Frostbeständigkeit und Festigkeit gestellt werden. Er zeichnet sich durch hohe Robustheit aus, zudem bietet er bei der Verarbeitung den Vorteil, dass er auch im Wasser komplett aushärtet und formstabil und beständig bleibt. Da Zementputz eine hohe Beständigkeit gegen Feuchtigkeit und Witterungseinflüsse aufweist, kommt er zumeist als Unter- und Oberputz im Außenbereich sowie in spritzwassergefährdeten Bereichen wie Gebäudesockeln sowie in Nassräumen zur Anwendung.
Er eignet sich ebenso zum Verschließen von Fehlstellen im Mauerwerk wie auch als Untergrund für Fliesenarbeiten. Als Innenputz findet er vorwiegend in Kellerräumen, Lagerhallen und in Nebenräumen Verwendung, im Wohnbereich ist er weniger gut geeignet. Hier bieten Putze auf Gipsbasis bessere raumklimatische Bedingungen.
Zementputz ist perfekt für Mauern aller Art geeignet
Als Untergrund für Zementputze eignen sich Mauerwerk aller Art, Beton und Putzträger. Der Untergrund muss sauber, trocken und frostfrei sein. Bei stark saugenden Untergründen ist eine Vorbehandlung vorzunehmen. Dies geschieht beispielsweise in Form einer Zementschlämme, die man herstellt, indem man Wasser mit Zement zu einem streichfähigen Brei verrührt, der mit dem Quast oder maschinell aufgetragen wird. Zementputz lässt sich mit Putzmaschinen oder von Hand verarbeiten.
Er wird gleichmäßig auf den Untergrund aufgetragen und plan abgezogen, was sich am besten unter Verwendung von Putzschienen und Richtlatten als Hilfsmittel bewerkstelligen lässt. Die Mindestputzschichtdicke beträgt zehn Millimeter, Putzschichtdicken über 20 Millimeter sind in zwei Lagen aufzubringen. Dabei muss die erste Lage pro Millimeter Dicke einen Tag trocknen und vor dem Auftrag der zweiten Lage gut aufgeraut sowie angenässt werden.
Die Putzschichten sollten nicht zu schnell abtrocknen
Beim Verputzen mit zementbasiertem Mörtel ist darauf zu achten, dass die Putzschichten nicht zu schnell abtrocknen. Diese Gefahr besteht an Stellen, wo die verputzten Flächen hohen Temperaturen, direkter Sonneneinstrahlung oder starkem Wind ausgesetzt sind. Wenn das enthaltene Wasser zu schnell verdunstet, steht zu wenig Wasser zum Aufbau einer stabilen Verbindung mit den Zuschlagstoffen zur Verfügung. Der Mörtel wird porös, man spricht auch von Aufbrennen. Durch diesen Vorgang verliert der Zementputz in hohem Maß an Bindekraft und Stabilität. Das Besondere an Zementputz ist, dass er nicht wie andere Bindemittel mit dem Kohlenstoffdioxid aus der Luft reagiert, sondern mit dem Anmachwasser reagiert und dabei feste Verbindungen bildet. Als Oberputz für Zementputze kommen
- Dispersionsputze
- Silikatputze
- Silikonharzputze
- mineralische Edelputze
in Frage.
Ebenso ist der Anstrich mit
- Dispersionsfarben
- Silikatfarben
- Silikonharzfarben
als Grund- und Deckanstrich möglich.