Zentralstaubsauger sind keineswegs eine neue Erfindung, vielmehr wurden derartige Anlagen schon vor rund 100 Jahren eingebaut, wenn auch nur in Häusern von reichen Leuten, während transportable Geräte sich erst in den 1950er und 1960er Jahren verbreiteten. Als Vorteile eines Zentralstaubsaugers werden eine durchschnittlich bessere Saugleistung, eine einfachere Reinigung, weil der Staubsauger nicht mehr durch das ganze Haus getragen werden muss, und eine rückenschonende Handhabung genannt. Weiterhin zeichnen sich Zentralstaubsauger dadurch aus, dass weniger Schwebestaub anfällt und es dadurch weder zu einer Belastung durch Feinstaub noch zu einer Geruchsbelastung kommt. Hygienische Aspekte spielen also eine große Rolle, doch ist der Einbau Zentralstaubsaug-Anlage dafür auch mit einem gewissen Planungsaufwand und, verglichen mit einem mobilen Gerät, mit relativ hohen Anschaffungskosten verbunden.
Den Zentralstaubsauger bei der Planung des Hauses berücksichtigen
Die Entscheidung für den Einbau eines Zentralstaubsaugers sollte möglichst in der Planungsphase eines Neubaus gefällt werden. Der nachträgliche Einbau einer solchen Anlage ist zwar möglich, bedingt aber entsprechende bauliche Maßnahmen wie das Herstellen von Durchbrüchen in den Geschossdecken und das Verkleiden der nachträglich eingebrachten Verrohrung.
In einem Einfamilienhaus mit durchschnittlicher Geschossfläche kommt man häufig mit nur einer Saugdose pro Etage aus. Um festzulegen, wie viele Saugdosen man tatsächlich braucht, zeichnet man im Grundrissplan der Etage einen Kreis um die Stelle, an welcher der Anschluss für den Saugschlauch vorgesehen ist, mit einem Radius von etwa sieben bis neun Meter, denn das sind übliche Schlauchlängen. Bei kürzeren Schläuchen oder aber auch bei Grundrissen mit großen Flächen benötigt man mehr Saugdosen, so dass der Schlauch mehrfach umgesteckt werden muss und der Reinigungsvorgang unterbrochen wird.
Ein verzweigteres Rohrsystem bedeutet außerdem auch einen größeren Leistungsverlust, deswegen sollten es pro Etage nicht mehr als drei bis vier Saugdosen sein. Diese werden an strategisch möglichst günstigen Punkten gesetzt, so dass auch wirklich alle Bereiche des Hauses mit dem Saugschlauch erreicht werden können. Bei größeren Grundrissen überprüft man dies ebenfalls anhand des Grundrisses, durch das Einzeichnen der Aktionsradien. Bei nachträglichem Einbau ist es unter Umständen nicht möglich, eine ausreichende Anzahl von Saugdosen anzubringen. In diesen Fällen kann man sich mit längeren Saugschläuchen oder Schlauchverlängerungen behelfen.
Saugdosen werden unter dem Putz verlegt
Die erforderlichen Saugdosen werden im Normalfall Unterputz verlegt. Zu einer Zentralstaubsauganlage gehören auch Sockeleinkehrdüsen, die sich an allen Stellen, wo viel Schmutz anfällt, als besonders praktisch erweisen. Das kann zum Beispiel im Hobbyraum, in der Nähe eines Kamins oder auch in der Küche sein. Diese Sockeleinkehrdüsen machen den Gebrauch von Kehrblechen oder Handschaufeln überflüssig, da anfallender Schmutz einfach vor die Düse gekehrt werden kann und nach der Betätigung eines Kippschalters mit dem Fuß in der Wand oder in der Sockelleiste verschwindet.
Zentraleinheit des Staubsaugers im Keller
Die wichtigste Komponente einer Zentralstaubsauganlage ist die Zentraleinheit, die üblicherweise im Keller installiert wird. Theoretisch kann sie aber auch in der Garage oder in jedem anderen Raum des Hauses eingebaut werden. Bei nicht unterkellerten Gebäuden oder aus Platzgründen ist auch die Anordnung unter dem Dach möglich, Ansaughöhen von mehreren Metern bereiten für die Anlage keine Probleme. In jedem Fall ist eine Abluftleitung ins Freie erforderlich, welche die Länge von fünf Metern nicht überschreiten sollte. Ist dies nicht möglich, muss eine spezielle Leitung verwendet werden, bei der sich die Installation eines Abluft-Schalldämpfers empfiehlt.